„Was hat der Mainframe in der Cloud verloren?“

Was hat der vermeintliche Saurier aus der Computersteinzeit in der IT-Zukunft wie „der Cloud“, der Service-Wolke des Internets zu tun. Dieser Frage bei ich im Auftrag von silicon.de auf der Veranstaltung „BS2000/OSD Mainframe Summit 2010 in Frankfurt /Main nachgegangen, zu der die deutsche Niederlassung des japanischen IT-Konzerns Fujitsu (vormals Fujitsu Siemens) seine Großkunden eingeladen hatte.

Die rasche Antwort: Weit mehr als man in der Zeit des Siegeszuges von Apples iPhone und iPad glauben mag! Der begründete Gedanke, der wie ein roter Faden während der Veranstaltung immer wieder zu erkennen war: Die Cloud ist ein Rechenzentrum und in Rechenzentren haben moderne Mainframes trotz aller Unkenrufe aus dem Lager der Anbieter, die über diese Architektur nicht verfügen, sehr wohl eine Berechtigung.

Schon seit geraumer Zeit zeichnet sich ein wieder erstarkter Wettbewerb um Unternehmenskunden ab, bei denen Rechenzentren im Mittelpunkt ihrer IT-Strategie stehen, und das sind viele. Es gibt aus Kostengründen im Verborgenen wieder einen Trend zur Zentralisierung. Dabei geht es um Software und Services auf einer äußerst sicheren Hardware, denn in der Cloud ist Verfügbarkeit ein hohes Gebot – und der Mainframe steht nun mal für Sicherheit und Beständigkeit.

Fujitsu Technologies Solutions (FTS) ist stolz darauf, dass man beim wichtigen Thema Services stark zulegen konnte und nun hinter IBM und HP in der Rangliste Accenture vom dritten Platz verdrängen konnte. „Wir sind neben IBM der einzige Hersteller, der ein seinem Portfolio auch die Sicherheit der Mainframe Architektur anbieten“, betont Deutschlandchef Bernd Wagner in einem Gespräch mit silicon.de. Für Wagner besteht kein Zweifel, dass Mainframes ein wichtiger Bestandteil eines zukunftsorientierten Angebots sein werden.

Der für Services zuständige FTS-Manager Andre Kiehne zeigte in seinem Vortag zum Angebot Cloud Computing vier verschiedene Angebote, mit denen FTS seine bedienen will:

Infrastructure-as-a-Service (Dabei werden Rechenleistung, Speicher und Netzwerke über Subskriptionsmodelle geboten)

Application-as-a-Service (Steht für Anwendungen per Subskription zur Reduzierung des Technologieaufwands)

Activity-as-a-Service (Hier abonnieren Kunden Business Services im Sinne von Geschäfts- und nicht als Technologieanforderungen)

Content-as-a-Service (Dabei abonnieren Kunden vermittelte Business Services, die zu vom Geschäftswert bestimmten Preis und Qualität von Service-Anbietern integriert werden)

Diese Angebote zeigen, worauf es bei der IT-Dienstleistung aus der Wolke in der Zukunft wohl ankommt: Auf eine gute Kombination aus Beständigkeit (Mainframe) und flexiblen Anwendungen (x86 Industriestandard). Hier scheint FTS mit seiner Modellpolitik gut aufgestellt zu sein. Auch IBM arbeitet mit Nachdruck an diesem Thema und wird sich wohl in den nächsten Monaten dieser Frage verstärkt stellen. Optimiert gemischte „Workloads“ scheinen eine der großen Herausforderungen zu sein, denen sich die Anbieter von Großrechnern stellen müssen. Dazu kommt das Thema Nachhaltigkeit, sind doch Rechenzentren ungeheuere Energiefresser.

Artikel erschienen bei silicon.de

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