Gericht kippt Milliardenstrafe gegen SAP

ein News-Blog von Rudi Kulzer

Der deutsche Software-Konzern SAP aus Walldorf kann aufatmen, zumindest vorerst.  Eine Richterin im kalifornischen Oakland hat ein Urteil, dem zufolge SAP wegen Datendiebstahls einen Schadenersatz in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar an Oracle zahlen soll, aufgehoben.

SAP Firmenzentrale in Walldorf Quelle: Werkfoto

Der Betrag sei „extrem übertrieben“, stellte Richterin Phyllis Hamilton am Donnerstag fest. Oracle könne eine Zahlung von 272 Millionen Dollar (191 Mio Euro) akzeptieren, oder SAP erhält ein komplett neues Verfahren, war in den US-Medien zu lesen. Damit hat SAP sein Ziel erreicht, den Ende vergangenen Jahres ergangenen, ursprünglichen Urteilsspruch einer Jury zu verändern.

Eine Oracle-Sprecherin machte die Hoffnung, dass der Streit bald enden könnte, rasch zunichte. „Oracle ist der Überzeugung, dass die Jury Recht hatte“, erklärte sie, „Wir beabsichtigen, den vollen Umfang des Schadenersatzes einzutreiben, der unserer Meinung nach Oracle zusteht. Die gestohlenen Daten hätten einen „gewaltigen Wert“ gehabt.

Wenn wundert es, der IT-Milliardär Larry Ellison kann es sich leisten, nicht klein beizugeben. Vermutlich wird es ihm Freude machen, den deutschen Erzrivalen SAP juristisch nicht vom Haken zu lassen.

Oracle Chef Larry Ellison Quelle: Werkfoto

SAP war mit der Übernahme der Software-Wartungsfirma TomorrowNow 2005 in Schwierigkeiten geraten. Mitarbeiter von TomorrowNow hatten im großem Stil unrechtmäßig Updates bei Oracle heruntergeladen. Oracle klagte 2007 mit dem Vorwurf des Datendiebstahls und bekam Ende November vor einem Geschworenengericht Recht. SAP hatte die Verfehlungen im Kern eingeräumt und sich dafür entschuldigt.

 

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